An Kameras und Mikrofone muss sich der neue türkische Außenminister Hakan Fidan erst noch gewöhnen.
In seinem bisherigen Job als Chef des Geheimdienstes MIT scheute er 13 Jahre lang das Licht der Öffentlichkeit. Seine neue Aufgabe soll dem 54-Jährigen jetzt die Möglichkeit geben, sich auch öffentlich zu profilieren. Denn Fidan gilt als höchst ambitioniert. Manche trauen ihm zu, Präsident Recep Tayyip Erdogan zu beerben. In seiner ersten kurzen Rede verzichtete Fidan am Montag auf eigene Akzente. Pflichtschuldig stellte er sich hinter die „Vision“ Erdogans und las vorsichtshalber jedes Wort ab. In vielen Ländern, die in Erdogans Vision einer „autonomen“ Außenpolitik eine Rolle spielen, hat Fidan gute Kontakte. Im Nahen und Mittleren Osten, in Russland, dem Balkan und Teilen des frankophonen Afrikas. Schon als Student interessierte er sich für die Rolle der Geheimdienste in internationalen Beziehungen. Über dieses Thema schrieb er seine Masterarbeit.